Wie bei einer Ölheizung muss auch bei einer Pelletheizung der Brennstoff sachgemäß gelagert werden. Die einzelnen Anforderungen richten sich dabei immer nach der benötigten Menge und dem jeweiligen Bundesland. Allgemein lässt sich sagen, dass die Lagerung von einzelnen Säcken am einfachsten ist, diese gibt es in der 15 kg und 20 kg Variante. Wichtig ist, dass die Pellets absolut trocken gelagert werden. Das Material nimmt Feuchtigkeit sehr leicht auf und ist danach nicht mehr für die Anwendung in der Heizung geeignet.
Neben den Säcken werden die Pellets auch lose verkauft. Diese Variante ist deutlich kostengünstiger. Zudem müssen die Pellets nicht stetig nachgekauft werden. Je nach den Gegebenheiten im Haus bieten sich verschiedene Lagerungsmöglichkeiten an. Wichtig ist, dass der Schlauch des Silofahrzeuges nicht länger als 30 m ist – der Lagerort sollte also nah an der Straße liegen.
Pellet-Lagerung im Sacksilo
Das Sacksilo besteht aus einem flexiblen, aber dennoch widerstandsfähigen und besonders staubundurchlässigen Material. Es wird mittels eines Tragegestells in einem passenden Raum errichtet und hat ein Fassungsvermögen zwischen zwei und sieben Tonnen Pellets. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, durch einfach zu montierende Entnahmesysteme und das besondere Gewebe entsteht kein Staub beim Befüllen und Entladen. Auch Schmutz und unangenehme Gerüche dringen nicht nach außen. Zudem benötigt das Sacksilo keine extra Abluftleitung.
- Wichtig: Jedes Bundesland hat gesonderte Verordnungen für das Aufstellen des Silos.
Pellet-Lagerung im Metallsilo
Das Metallsilo hat ähnliche Vorteile wie das Sacksilo. Aufgrund des Materials kann es auch im Freien aufgestellt werden. Mehrere Metallsilos lassen sich koppeln, somit können mehr Pellets aufbewahrt werden und der Einkaufspreis sinkt. Wichtig ist, dass die Silos überdacht werden, um sie zusätzlich vor Feuchtigkeit zu schützen.
Pellet-Lagerung im Erdtank
Der Vorteil des Erdtanks liegt in seiner Beschaffenheit: Er wird im Boden versenkt und die sich darüber befindliche Fläche kann anderweitig genutzt werden. Daher bietet sich dieses System vor allem bei einem kleinen Haus bzw. Garten an. Zusätzlich gelangen Staub und Geruch nicht in das Haus. Der Erdtank besteht aus Stahlbeton und verfügt über eine Kapazität von 5 bis 9 Tonnen. Wichtig ist, dass er wasserdicht ist und auftriebssicher befestigt wird. Die Entnahme bzw. Förderung der Pellets kann über ein Schneckensystem, ein Vakuumsaugsystem oder einen Maulwurf vonstattengehen. Hier bestimmt die Entfernung zwischen Heizofen und Tank über die Auswahl.
Pellets im gesonderten Lagerraum aufbewahren
Wer genügend Kapazität hat und verschiedenen Voraussetzungen erfüllt, kann seine Pellets lose in einem extra Raum lagern. Im Optimalfall bietet dieser genügend Platz für das 1,5fache des benötigten Jahresverbrauchs. So muss auch in besonders strengen Wintern nicht nachgekauft werden. Bei der Wahl des Raumes spielt dessen Beschaffenheit die wichtigste Rolle. Verwinkelte Zimmer fallen komplett raus, zudem darf sich der Raum nicht mehr als 30 m von der Straße entfernt befinden. Ist der Abstand länger, kann er vom Silofahrzeug nicht mehr befüllt werden. Je nach Bundesland kommt es zudem zu unterschiedlichen Anforderungen der Brandschutzrichtlinien.
Wände und Boden: Die Wände müssen stabil sein, um die Last zu tragen. Zudem ist es wichtig, dass sie absolut trocken sind. Am besten ist es, wenn der Raum zudem über eine Außenwand verfügt. In diesem Fall sind die Befüll- und Entlüftungsstutzen direkt für den Dienstleister zugänglich.
Belüftung: Der Lagerraum benötigt entweder staubdicht verschließbare und nach außen zu öffnende Fenster oder eine Lüftungsanlage.
Beschaffenheit: Damit alle Pellets aus dem Lagerraum entnommen werden können, muss das Zimmer über eine Unterkonstruktion aus Schrägböden verfügen. Glatte Holzböden in einem Winkel von 40° sorgen dafür, dass die Pellets automatisch den tiefsten Punkt erreichen und der Lagerraum somit komplett entleert werden kann.
Entleerung: Das Fördersystem ist von den Raum-Eigenschaften abhängig. Befindet sich der Heizkessel direkt neben dem Lagerraum, kann ein Schneckensystem verwendet werden. Bei einer Entfernung von bis zu 25 m bietet sich ein Saugsystem an.
Sicherheit: Der Lagerraum benötigt eine spezielle Tür, mindestens von der Qualität T30. Weitere Anforderungen klärt die jeweilige Brandschutzverordnung des Bundeslandes. Da Pellets nach einer Zeit Kohlenmonoxid bilden können, sollte der Lagerraum niemals allein betreten werden. Vor dem Öffnen ist eine ausreichende Lüftung nötig. Zudem kann in verschlossenen Räumen mit einer großen Pelletmenge ein explosives Staub-Gas-Gemisch entstehen, auch für diese Situation ist eine funktionierende Lüftung unerlässlich. Um eine bessere Kontrolle über die Kohlenmonoxid-Entwicklung zu haben, empfiehlt sich die Installation einer CO-Warnanlage.
Extras: Ist der Abstand zwischen der Einfüllöffnung und der Wand zu gering, empfiehlt sich eine Prallschutzmatte. Diese dämpft den Aufprall der Pellets, damit die Holzzylinder nicht zerbrechen oder zerbröseln.
Reinigung: Der Lagerraum sollte regelmäßig, spätestens nach der dritten Befüllung gereinigt werden.
Größe des Lagerraums
Die Größe des Lagerraums ist von der jährlichen Heizlast abhängig. Zudem kann der Raum nur zu 2/3 mit Pellets befüllt werden. Zur Orientierung und als Faustregel rät der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband zu folgenden Kennzahlen:
- 1 kW Heizlast = 0,9 m³ Lagerraum (Leerraum inbegriffen)
- Nutzbarer Rauminhalt = 2/3 Lagerraum (Leerraum inbegriffen)
- 1m³ Pellets = 650 kg
Rechenbeispiel für einen Verbrauch von 20.000 kWh
- 20 x 0,9m³/kW = 18 m³ (Leerraum inbegriffen)
- 18 m³ x 2/3 = 12 m³ (Raumvolumen nach Abzug des notwendigen Leerraums)
- 12 m³ x 650 = 7.800 kg
Anforderungen nach Musterfeuerungsverordnung (M-FeuVO)
Die Lagerbedingungen nach der M-FeuVO sind an die Menge der gelagerten Pellets gekoppelt. Bis zu einer Größe von 6,5 Tonnen dürfen die Pellets im Heizraum aufbewahrt werden, vorausgesetzt die Nennwärmeleistung des Heizkessels ist kleiner als 50 kW. Zudem müssen die Verbrennungsluftversorgung der Feuerstätte mindestens 150 cm² und der Abstand des Heizkessels zum Brennstofflager 1 m betragen.
Bei Pelletmengen über 6,5 Tonnen werden die Anforderungen umfangreicher. So müssen die Decken und Wände einen Feuerwiderstand nach F90 besitzen. Elektrische Anlagen sind nach § 14 des Produktsicherheitsgesetztes zu gestalten. Die Lagerraumtür muss feuerhemmend (mindestens T30) und selbstschließend sein. Zudem darf das Zimmer ausschließlich als Pelletlagerraum genutzt werden.
Einkauf der Pellets
Holzpellets können direkt beim Fachhändler vor Ort oder Online gekauft werden. Je nach Anbieter und benötigter Menge unterscheiden sich die Preise. Zudem bieten verschiedene Shops Kundenkarten an, mit dem sich der Preis weiter reduzieren lässt. Aktuell liegen die Kosten bei 240,16 € pro Tonne (Stand: Dezember 2015).