Holzpellet-Heizung: Kosten für Anlage und Betrieb

Die Kosten für eine komplette Pellet-Zentralheizung inklusive Installation sind auf den ersten Blick deutlich höher, als für vergleichbare Anlagen für Öl oder Erdgas. Die hohen Investitionskosten rechnen sich jedoch schon nach kurzer Zeit, da die niedrigen Laufkosten den Preis innerhalb weniger Jahre relativieren. Staatliche Förderung oder günstig Kfw-Kredite schlagen ebenfalls positiv zu buche.

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Ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis ist an die Begebenheiten gebunden. So lohnt sich der Einbau einer Pellet-Zentralheizung am meisten für Häuser mit einem hohen Wärmeverbrauch. Zudem ist die Nennwärmeleistung entscheidend, die Anlage sollte genau darauf abgestimmt sein. Ist die Heizung für eine größere Nennwärmeleistung konzipiert und kann somit nicht unter Volllast laufen, wird Energie und damit Geld verschwendet. Weiterhin spielen die Region und die Auswahl der einzelnen Bauteile eine entscheidende Rolle beim Preis.

Übersicht: Kosten für die Einzelteile

Da die Kosten von zahlreichen Bestandteilen abhängen, ist es schwer, einen gültigen Komplettpreis anzugeben. Für ein Einfamilienhaus mit etwa 130 m² und einer Heizlast von 12 kW kostet das Komplettpaket zwischen 14.000 und 24.000 Euro. Dieser Preis beinhaltet die Holzpellet-Zentralheizung für Warmwasser und Raumwärme, inklusive Installation.

Einzelkosten Pelletheizung

1. Pelletlager

Um die Pellets trocken und sicher zu lagern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einfach und unkompliziert ist ein Sacksilo. Das flexible und gleichzeitig widerstandsfähige Gewebe kann mittels eines Tragegestells beliebig aufgebaut werden, es wird somit kein Lagerraum benötigt. Für ein Sacksilo mit einem Fassungsvermögen von bis zu 3.000 kg entstehen Kosten von 1.000 bis 3.000 Euro.

Für die Lagerung in einem Erdtank mit einem Fassungsvermögen von bis zu 5.000 kg sollten etwa 3.000 Euro eingerechnet werden. Der Umbau eines separaten Lagerraums mit einer Unterkonstruktion aus Schrägböden und einer Prallschutzmatte kostet etwa 500 bis 1.000 Euro. Muss zusätzlich eine extra Lüftungsanlage installiert werden, erhöhen sich die Kosten.

2. Fördersystem

Je nach Distanz zwischen Pelletlager und Pelletkessel kommt die Förderschnecke oder ein Saugsystem zum Einsatz. Der Preis für die verschiedenen Varianten liegt zwischen 500 und 3.000 Euro. Befindet sich der Vorratsbehälter im Pelletkessel und die Förderung erfolgt manuell, verringern sich die Kosten für das Fördersystem.

3. Pelletkessel

Der Pelletkessel ist das Herzstück der Heizung. In dieser Anlage findet die Verbrennung der Pellets und damit die Wärmegewinnung statt. Pauschal liegt der Preis für einen Pelletkessel inklusive Fördersystem bei 9.000 und 14.000 Euro. Beim Preis sind vor allem die Nennwärmeleistung und die Wärmeleistung entscheidende Faktoren. Die Lambdasonde kommt auf einen Preis zwischen 500 und 1.000 Euro. Da sie die Luft- und Pelletzufuhr automatisch regelt, ist ihr Einsatz sinnvoll.

Zudem spielen der Hersteller und die Art der Pelletzufuhr eine Rolle. Hier können Interessenten zwischen einem Unterschub- und Seitenschubsystem wählen. Je nach System fallen die Pelletreste und die Asche in den Aschekasten. Dieser kann automatisch oder von Hand geleert werden, je nach Preis und Vorstellung. Befindet sich der Vorratsbehälter im Pelletkessel, verändern sich die Kosten ebenfalls.

4. Pufferspeicher

Elementar ist der Pufferspeicher. Dieser speichert Energie und das warme Wasser und gibt es punktuell weiter. Somit muss die Heizung nicht stetig verbrennen, das spart Pellets und Emission. In der Regel ist der Warmwasserspeicher schon im Komplettpaket dabei. Muss er zusätzlich gekauft oder nachgerüstet werden, entstehen Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro. Ein Kombispeicher, der zusätzlich auch das Trinkwasser bereitstellt, hat einen Preis zwischen 2.500 und 5.000 Euro.

Installation, Reinigung und Wartung

Die Installationskosten sind von den häuslichen Gegebenheiten abhängig und variieren vor allem nach Region und Firma. Wie auch bei der Pelletheizung selbst ist ein Vergleich der verschiedenen Angebote wichtig, die durchschnittlichen Angebote liegen zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Die Reinigung übernimmt zwei Mal im Jahr der Schornsteinfeger. Er kehrt und überprüft die Anlage. Zudem misst er alle 2 Jahre die CO2-Werte. Für diese Zeitspanne fallen Kosten von etwa 150 Euro an. Damit die Holzpellet-Zentralheizung auch optimal arbeitet, sollte sie jährlich gewartet werden. Der Preis für diesen Vorgang liegt bei etwa 100 bis 200 Euro. Zudem kommen Hilfskosten für Strom, etwa um die 120 Euro pro Jahr, dazu.

Pellet-Kosten

Brennstoffkosten

Die Preise für Pellets sind ebenfalls von der Region, aber auch von Hersteller und Qualität abhängig. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, darunter auch welche, die minderwertige Pellets verkaufen. Hier ist zwar der Einkaufspreis günstiger, durch den schlechten Brennwert der qualitativ schlechten Pellets erhöhen sich die Kosten jedoch wieder. Daher ist beim Kauf auf Qualitätssiegel (z.B. ENplus) zu achten.

Im Jahr 2015 lag der Pellet-Preis bei 240,16 € pro Tonne, das sind rund 47 Euro pro Megawattstunde (MWh). Zum Vergleich, eine MWh aus Heizöl lag bei rund 60 Euro, aus Erdgas bei rund 70 Euro. Am günstigsten ist lose Ware, beispielsweise für einen Erdtank oder einen Lagerraum. Kilosäcke oder Bigpacks sind dazu im Vergleich etwas teurer, benötigen jedoch keinen extra Lagerraum.