Kaum etwas ist so entscheidend für den Wohlfühlfaktor in den einzelnen Räumen wie die Wärme. Nur wenn diese gleichmäßig im Zimmer verteilt ist, wird es als angenehm empfunden. Elektronische Fußbodenheizungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie ergänzen häufig die vorhandene Heizung und lenken die Wärmestrahlung.
Elektrische Fußbodenheizung: Funktion und Technik
Eine elektronische Fußbodenheizung besteht aus Heizmatten oder Heizfolien, die unter dem Bodenbelag verlegt werden. Die isolierten Heizleiter auf dem Trägermaterial sind an das Stromnetz angeschlossen und verwandeln elektrische Energie in wohlige Wärme. Wie bei einer herkömmlichen Fußbodenheizung wird die Temperatur über den Thermostat der einzelnen Räume gesteuert.
Verschiedene Arten und Möglichkeiten
Fußbodenspeicherheizung: Die Fußbodenspeicherheizung wird direkt im Estrich verlegt und trägt daher auch häufig den Namen „Elektrische Estrichheizung“. Die Heizmatten mit den elektronischen Leitern werden unsichtbar im Estrich verlegt und über eine zentrale Aufladestation gesteuert. Die Matten erwärmen den Raum über Nacht und verteilen die Wärme am nächsten Tag gleichmäßig im Zimmer. Jedoch nimmt die Temperatur schnell wieder ab und eine kurzfristige Änderung ist nicht möglich. Daher eignet sich dieses Modell vor allem als Begleitheizung (etwa im Badezimmer).
Elektrische Fußbodendirektheizung: Auch dieses Modell wird im Boden verlegt und ist in den Räumen nicht sichtbar. Die Matten befinden sich direkt unter der Estrichoberfläche, optional können sie auch in einen Ausgleichsspachtel verlegt werden. Die Heizung ist an das Stromsystem des Hauses angeschlossen und über das jeweilige Raumthermostat geregelt. Da die elektrische Fußbodendirektheizung direkt mit dem Heizen beginnen kann, ist sie auch als Vollheizung eine Alternative.
Elektro Fußbodentemperierung: Dieses Modell wird nur für kleine Bereiche und eine zielgesetzte Erwärmung, etwa im Bad oder am Küchentisch, eingesetzt. Die Matten mit den Heizleitern sind etwa 2,8 mm hoch und werden verlegfertig geliefert. Nach dem Auslegen werden die Matten mit einem speziellen Kleber oder einer Ausgleichsmatte bis zur oberen Kante der Heizleiter bedeckt. Anschließend kann ein passender Bodenbelag verklebt werden.
Kosten für die elektronische Fußbodenheizung
Die Anschaffungskosten für die elektronische Fußbodenheizung sind relativ gering. Für die Heizmatten mit Leitungszuführung sind je nach Modell 30 bis 60 Euro pro qm einzurechnen. Raumregler für die Temperatur liegen zwischen 30 und 160 Euro, je nach Modell und Funktion. Zudem sind die Kosten für die Bodenaufbereitung mit einzuplanen. Auch eine ordentliche Trittschalldämmung und Wärmeisolation nach unten sowie der Bodenbelag und die Verlegekosten kommen auf den Preis hinzu.
Einen großen Posten umfasst die Installation. Je nach Region und Firma unterscheiden sich die Preise. Der Fachmann kann zudem weitere Leistungen wie das Verlegen des neuen Bodenbelags mit übernehmen. Nach der Installation kostet die elektronische Fußbodenheizung Strom (Tagstrompreis). Je nach Leistung und Einsatz ist ihr Betrieb sehr teuer.
Für wen eignet sich die elektronische Fußbodenheizung?
Die elektronische Fußbodenheizung kann in Alt- und Neubauten installiert werden. Gerade bei schon bestehenden Häusern sind die Matten sehr beliebt, da sie sich leicht nachrüsten lassen. In diesem Fall agiert die elektronische Fußbodenheizung als Zusatzheizung und erwärmt etwa Fliesenböden – besonders beliebt sind hier Bad und Wohnzimmer. Zudem kommt eine elektronische Fußbodenheizung bei Neubauten als Ersatzheizung zum Einsatz. Dies ist jedoch nur bei Passivenergiehäusern zu empfehlen, da diese sehr gut isoliert sind und die Heizmatten somit weniger Energie aufbringen müssen.
- Tipp: Eine weitere Zielgruppe sind Garten, Ferien- oder Wochenendhäuser, die eine geringe Wohnfläche haben. Da sie nur gelegentlich genutzt werden, bietet der schnelle Einsatz der elektrischen Heizung eine Alternative.
Fazit: Vorteile und Nachteile
Ein entscheidender Nachteil liegt in den hohen Betriebskosten. Aus diesem Grund sollte eine elektronische Fußbodenheizung als Begleitheizung verstanden werden. Wer sie als vollwertige Alternative einsetzen möchte, sollte sich detailliert mit einem Fachmann beraten.
Als einer der wichtigsten Vorteile gilt die geringe Aufbauhöhe, dank dieser lässt sich die elektronischen Fußbodenheizungen einfach nachrüsten – das Bodenniveau muss schließlich kaum erhöht werden. Weiterhin sind die Anschaffungskosten gering, Wartungskosten entsehen nur in seltenen Fällen. Zudem stören keine weiteren Heizkörper und Rohe das Raumbild. Nicht zuletzt ist die angenehme Wärme von unten ein entscheidender Vorteil.
Als negativ gelten neben den hohen Stromkosten, die geringe Heizleistung. Als alleinige Wärmequelle können diese Modelle nur in bestimmten Fällen (Niedrigenergiehaus) fungieren. Zudem muss die Heizung bei einer Leistung von über 2 Kilowatt beim Energieversorger angemeldet werden. Eine einmal verlegte elektronische Fußbodenheizung ist fest im Boden verankert, die Raumnutzung muss darauf abgestimmt sein. Eine Veränderung ist kaum möglich, dieser Nachteil wiegt jedoch nicht schwer. Die Fußbodenspeicherheizung hat zudem einen eigenen Nachteil, hier können Bewohner Wärmeentwicklung und Bedarf nicht aufeinander einstellen, auch spontane Veränderungen sind nicht möglich.