Gasthermen sind kleine Geräte, die sich an der Wand befinden und auch als Gas-Wandheizgeräte oder Gas-Etagenheizung bezeichnet werden. Brennwert-Thermen und Gas-Durchlauferhitzer sind ebenfalls Begriffe, die in diesem Zusammenhang fallen. Sie müssen klar von Gas-Heizkesseln und Brennwertkesseln unterschieden werden.
Funktionsweise
Der größte Unterschied zwischen einem Heizkessel und einer Gastherme ist die Wirkungsweise bei der Erhitzung. Bei der Gastherme entfällt der Wasserspeicher, da bei dieser Variante das Wasser in Rohren am Gasbrenner vorbeigeleitet wird. So müssen nicht große Mengen Wasser erhitzt werden, was Energie spart.
Das System arbeitet außerdem mit sogenannten Umwälzpumpen und lässt sich steuern. Es wird auch davon gesprochen, dass Gasthermen leistungsmodulierend arbeiten. In vielen Fällen ist auch ein Ausdehnungsgefäß Bestandteil des Systems. Es dient dem Druckausgleich bei Volumenschwankungen in Heizwasseranlagen. Wird Wasser von beispielsweise 10 Grad auf 100 Grad erhitzt, dehnt sich das Volumen um etwa 4,3 Prozent aus.
Durch die modulierende Funktionsweise wird die Brennerleistung jeweils an den aktuellen Bedarf angepasst. Das hat ein großes Einsparpotenzial hinsichtlich des Gases zur Folge. Wenn die Leistung nicht benötigt wird, dann läuft das System bei etwa 40 bis 50 Prozent und kann rasch bei Bedarf auf 100 Prozent hochfahren.
Noch effektiver wird das System, wenn eine Hocheffizienzpumpe integriert ist. So wird die Leistungsspanne noch größer und die Betriebsleistung liegt zwischen sparsamen 20 Prozent und den nötigen 100 Prozent für eine volle Auslastung. Die Unterbringung im Haus gestaltet sich recht unkompliziert, muss jedoch im Vorfeld geplant werden.
Je nach Gegebenheiten eignen sich unterschiedliche Modelle. Gastherme können sowohl im Keller, als auch im Dachgeschoss angebracht werden. Es ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass sie frostgeschützt aufgestellt werden. Hersteller wie Vaillant, Buderus/Bosch, Viessmann oder auch Miele bieten in dem Segment viele Modelle an.
Umweltfreundlichkeit durch Brennwerttechnik
Neben dem regulierbaren Verbrauch sind weitere Einsparungen durch die moderne Brennwerttechnik zu verzeichnen. Diese ist nicht nur wesentlich effektiver, als herkömmliche Systeme, sondern auch umweltfreundlich. Der CO2-Ausstoss fällt geringer aus und bei ordentlicher Wartung haben die Systeme eine lange Lebensdauer.
Durch diese Technik wird die Kondensationswärme des Wasserdampfes mitgenutzt. Die Abgase werden über den Wärmetauscher zurück in den Brennwertkessel geleitet und genutzt. So entsteht zusätzliche Wärme, aus Abwärme wird Nutzwärme. Das spart nicht nur Geld, sondern macht sich deutlich in der Energieeffizienz bemerkbar und trägt dazu bei, dass sich das System schneller amortisiert.
Die Brennwerttechnik ist außerdem sehr variabel und kann durch Speicher ergänzt werden oder mit erneuerbaren Energien, wie z. B. der Solarthermie kombiniert werden. Neben Kunststoffen kommt als Material meistens Edelstahl zum Einsatz. Dieses ist korrosionsbeständig und bestens geeignet. Die Abgasleitungen des Systems sind einfach durch den Schornstein zu leiten.
Der Ausblick der Brennwerttherme mit Gas ist auf mittelfristige Sicht sehr gut, da die Technik immer effektiver wird, wodurch auch die Umweltziele nicht aus den Augen verloren werden. Allerdings ist Gas, ebenso wie Öl längerfristig keine Option mehr. Die Umstellungen auf erneuerbare Energien sind in vollem Gange. Erfreulicherweise ist dank der neuen Systeme wie beispielsweise der Brennwerttechnik eine Kombination und damit ein fließender Übergang zu regenerativen Energien leicht möglich.
Die Kosten einer Gastherme
Bei der Anschaffung oder Umrüstung einer Gastherme müssen verschiedene Kostenpunkte bedacht werden. Je nach Qualität und Modell kostet eine Gastherme, die für eine Leistung von 18 bis 24 Kilowatt (kW) ausgelegt ist zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Sollte ein zusätzlicher Wasserspeicher angeschafft werden, der ca. 200 bis 300 Liter fasst, kommen noch einmal bis zu 1.000 Euro hinzu.
Die Kosten für eine Installation liegen mitunter weit auseinander und hängen vom Anbieter ab, sie betragen zwischen 500 und 2.000 Euro. Sollte noch kein Gasanschluss vorhanden sein, muss dieser erst noch geschaffen werden, was ebenfalls mit 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche schlägt. Somit kommen inklusive Gasanschluss schnell 10.000 Euro zusammen.
Um die Anlage in einwandfreiem Zustand zu erhalten, benötigt sie Wartung durch einen Schornsteinfeger. Die Kosten hierfür sind ebenfalls sehr variabel und liegen zwischen 40 bis 100 Euro. Durch den großen Konkurrenzkampf der Anbieter können mitunter Schnäppchen ergattert werden.
Um die Sanierungen finanziell zu unterstützen, bieten verschiedene Institute wie etwa die KfW Zuschüsse und Förderungen an. Im Rahmen des KfW Zuschuss 430 erwarten den Antragsteller 10 Prozent der förderfähigen Kosten mit bis zu 5.000 Euro je Wohneinheit. Im Falle eines Zweifamilienhauses kann im Sanierungsfall eine Gesamtfördersumme von 18.750 Euro erreicht werden.
Über den KfW Sanierungskredit ist außerdem eine Kreditsumme von maximal 50.000 Euro möglich, bei der lediglich 0,75 Prozent Zinsen anfallen. Der Tilgungszuschuss in diesem Fall beträgt maximal 3.500 Euro. Für die Gasthermen zwar uninteressant, aber eventuell bei einer Kombi-Lösung vor Vorteil ist die Förderung erneuerbarer Energien durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Ein letzter nicht zu vernachlässigender Kostenpunkt ist der Heizrohstoff selbst, das Gas. Dieser ist im Gegensatz zu Heizöl an Verträge gebunden und eventuelle Preisschwankungen können nur schwer als Vorteil ausgenutzt werden. Außerdem existieren weniger Anbieter für Gas, wodurch gerade angesichts politischer Unruhen oder Differenzen mit Ländern wie Russland Engpässe entstehen könnten.
Der Preis wird somit auf absehbare Zeit eher steigen als fallen, was auch die Amortisierung der sonst sehr modernen Lösung bremst. Die Lebensdauer einer Gastherme beträgt im Schnitt 15 bis 20 Jahre.