Fenster-Verglasung: Heizkosten sparen

Mit der richtigen Fenster-Verglasung Heizkosten sparen

Wer seine alten einfach verglasten Fenster oder Isolierglas Fenster gegen eine moderne Wärmeschutz-Verglasung austauscht, muss mit relativ hohen Anschaffungskosten rechnen, da die aktuell verbauten Klimaschutz-Fenster ziemlich teuer sind.

Allerdings kann er dadurch mehrere Hundert Euro pro Jahr an Heizkosten sparen und noch zusätzlich der Umwelt Gutes tun. Am größten ist der Einspar-Effekt jedoch, wenn man die Sanierung Energie ineffizienter Fenster mit einer Rundum-Dämmung des Hauses verbindet.

Die Energieeinparverordnung (EnEV) gibt zahlreiche Richtwerte vor, weswegen es ratsam ist, sich für möglichst günstige Alternativen zu entscheiden.

Die beste Energiebilanz erzielt man mit dem Einbau moderner dreifacher Wärmeschutz-Fenster: Sie liegen mit ihrem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) unter der von der EnEV 2009 festgelegten Obergrenze von 1,1 W/m²K für Fenster-Verglasung.

Manche der Klimaschutz-Fenster kommen sogar auf Werte von weit unter 0,8 W/m²K (Passivhaus-Standard). Falls Sie wissen möchten, wie viel Heizungswärme Ihre aktuellen Fenster nach außen ableiten, sollten Sie einen Energieberater konsultieren.

Er misst die Temperatur an Fenster Innen- und Außenseiten und dem Rahmen und errechnet dann, wie viel Wärme eine 1 Quadratmeter große Fensterfläche bei einer Temperaturdifferenz von 1 Kelvin pro Stunde abgibt. Auf ähnliche Weise können Sie übrigens auch den U-Wert Ihrer Rollläden und Fensterläden ermitteln lassen.

FensterVerglasungHeizkostenEinfachfenster

Einfach verglaste Fenster

Sie sind oft in denkmalgeschützten Fachwerkhäusern oder Bauernhöfen verbaut und ausgesprochen hübsch anzuschauen. Außerdem sind sie sehr preisgünstig in der Anschaffung, sofern es sich nicht um Spezial-Anfertigungen handelt. Mit ihrem extrem ungünstigen U-Wert von etwa 5,6 W/m²K sorgen sie allerdings für dauerhaft hohe Heizkosten-Rechnungen.

Bei ihnen gilt grundsätzlich: Je größer das Fenster, desto mehr Energieverlust für das Haus. Da sie einen mindestens fünfmal höheren Wärmedurchgangskoeffizienten haben als die heute üblichen Wärmeschutzverglasungen und den Erfordernissen der EnEV 2009 nicht entsprechen, dürfen sie bei Neubauten und bei der Altbau-Sanierung nicht mehr verwendet werden.

Sollten weder offizielle Vorschriften, noch erhöhte Kosten ein Problem darstellen, können sich Immobilienbesitzer aus ästhetischen Gründen auch für einfach verglaste Fenster entscheiden.

Falls Sie in Ihrem Haus noch derartige Fenster haben und sie aus ästhetischen Gründen nicht gegen neue austauschen möchten oder können, sollten Sie auf jeden Fall den Einbau von Vorsatz-Scheiben in Erwägung ziehen. Diese zusätzlichen Fensterscheiben halten einen Großteil der Heizungswärme im Innenraum zurück.

Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die Energiebilanz des Hauses mithilfe spezieller Energiespar und Wärmedämmungsfolien um bis zu 65 Prozent zu verbessern. Einfach verglaste Fenster gibt es schon zu einem Preis von etwa 75 Euro.

Isolier-Verglasungen

Seit Mitte der 1970er Jahre war es Vorschrift, bei Neubauten zweifach verglaste Isolierglas Fenster einzusetzen. Sie bestanden aus zwei durch einen Randverbund aus Holz, Kunststoff oder Aluminium zusammengehaltenen Scheiben. Der Zwischenraum war mit trockener Luft gefüllt, die den Wärme-Durchlass reduzierte.

Je größer der Abstand zwischen den Scheiben war – meist zwischen 20 und 30 mm – desto höher war die Wärmedämmung. Zweifach Isolierglas Fenster ließen wesentlich weniger Heizungswärme nach außen entweichen als die bis dato verbauten Einfach-Fenster.

Mit ihrem U-Wert von 2,9 bis 3,1 W/m²K sorgten sie jedoch immer noch für zu hohe Heizkosten und durften deshalb auch nicht mehr zur Sanierung von Altbauten und bei Neubauten verwendet werden. Die älteren dreifach verglasten Isolierglas Fenster hatten einen Wärmedurchgangskoeffizienten von durchschnittlich 2,1 W/m²K. Mit etwa 250 Euro pro Fenster waren die alten Isolier-Verglasungen wesentlich teurer als Einfach-Verglasungen.

Wärmeschutzfenster

Die seit 1980 verwendeten Mehrfach-Verglasungen ähneln in ihrem Aufbau den Isolierverglasungen älteren Baujahrs: Auch sie besitzen mehrere Scheiben, die durch einen mehr oder weniger breiten Zwischenraum getrennt sind. Er wurde jedoch nun mit einem noch besser dämmenden Edelgas befüllt.

Außerdem dampfte man eine farblose Metalloxid-Schicht auf der Innenseite der Außenscheibe auf, um die Wärme dämmenden Eigenschaften des Fensterglases zu verbessern. Die breiten Fensterrahmen mit ihren Mehrkammer-Profilen sorgten noch zusätzlich für eine gute Wärme-Isolierung.

Da Zweifach-Wärmeschutzglas auf U-Werte zwischen 1,1 und 1,6 kommt, wurde es seit Inkrafttreten der EnEV 2002 häufig eingebaut. Für ein derartiges Fenster mit einer Größe von 1,3 x 1,3 m mit Kunststoff-Rahmen muss man ungefähr 340 Euro bezahlen.

Die Entwicklung der Fenster und neuer Methoden und diese noch effizienter zu machen, ist ein stetiger Prozess, dem sich Häusbesitzer nicht verschließen sollten.

Bei dreifach verglasten Wärmeschutz-Fenstern werden beide Zwischenräume mit Argon oder Krypton befüllt und noch eine weitere Scheibe mit Metalldampf beschichtet, um die isolierenden Eigenschaften des Fensters zu verbessern. Dreifach Wärmeschutzfenster sind heute Standard bei Neubauten.

Sie kommen oft auf U-Werte von weniger als 1,1 W/m²K, die hochwertigsten entsprechen sogar dem Passivhaus Standard: Mit Krypton gefüllte 36 mm Klimaschutz-Fenster haben einen U-Wert von lediglich 0,5 W/m²K.

Falls Sie sich derartige Fenster anschaffen möchten, sollten Sie jedoch mit noch höheren Anschaffungskosten rechnen, da Krypton Befüllungen grundsätzlich teurer sind als das normalerweise verwendete Argon. Positiver Neben-Effekt: Investiert man etwa 380 Euro in ein 1,3 x 1,3 m großes dreifach verglastes Energiespar-Fenster mit Kunststoff-Rahmen, hat man im Sommer einen angenehmer temperierten Raum, da die Doppelt-Beschichtung Infrarotlicht reflektiert.

Außerdem haben diese Fenster noch zusätzlich eine stark Schall isolierende Wirkung. Dreifach Wärmeschutz-Verglasungen mit Holzrahmen kosten etwa 440 Euro, mit Holz-Alu-Rahmen 560 Euro und Energiespar-Fenster mit Aluminium-Rahmen 660 Euro.

Wenn Sie Ihre alten Isolierglas-Fenster durch eine dreifache Wärmeschutz-Verglasung ersetzen, sparen Sie pro Quadratmeter Fensterfläche 10 bis 14 Liter Heizöl und reduzieren ihren Heizungswärme-Verlust bis zu 80 %.

FensterVerglasungHeizkostenRechnung

Beispielrechnung:
Falls Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie Ihre 30 Jahre alten 1,3 x 1,3 m Kunststofffenster mit einem U-Wert von 2,8 W/m²K gegen moderne dreifach verglaste Wärmeschutzfenster mit Kunststoffrahmen und einem U-Wert von 0,95 W/m²K (Preis incl. Montage) ersetzen sollen, könnte Ihnen die folgende Beispiel-Rechnung die Entscheidung erleichtern:

Das alte Fenster verursachte einen Heizenergie-Verlust von 500 kWh jährlich. Bei dem neuen Fenster beträgt er lediglich 170 kWh. Bei einem Heizöl-Preis von 8,5 Cent pro kWh kommt man so auf Heizkosten von 42,50 Euro, während das neue Fenster den Gegenwert von lediglich 14,45 Euro pro Jahr als Wärme an die Außenwelt abgibt.

Sie sparen also pro Jahr mehr als 25 Euro Heizkosten und hätten – gleichbleibende Energiepreise vorausgesetzt – ihre Anschaffung in 20 Jahren amortisiert. Bei einer Steigerung des Heizölpreises um jährlich 3 Prozent beträgt der Amortisationszeitraum lediglich 15 Jahre. Noch schneller bezahlt macht sich Ihre Anschaffung mit einem KfW Zuschuss.