Eigentumswohnung eher heute als morgen kaufen
Sowohl für die neu gebaute Eigentumswohnung, die ETW mit Erstbezug als auch für die Bestandswohnung empfiehlt sich der Abschluss des notariellen Kaufvertrages eher heute als morgen. Die beiden Hauptgründe, die für einen möglichst baldigen Entschluss sprechen, sind die dauerhaft steigenden Kaufpreise einerseits, sowie die nach wie vor günstigen Zinsen für Immobiliendarlehen andererseits.
Der Kauf einer Eigentumswohnung ist eine Fremdfinanzierung im meistens sechsstelligen Eurobereich. Für die Kaufentscheidung kann es in jedem Lebensabschnitt ganz unterschiedliche und individuelle Gründe geben.
Die ETW kann zur Selbstnutzung bestimmt sein oder als Kapitalanlage zum Vermieten, bis hin zu einem Altersruhesitz im Anschluss an das Berufsleben. Der eine wünscht sich die brandneue Eigentumswohnung, während sich der andere für eine restaurierte, modernisierte und energetisch sanierte Altbauwohnung begeistern kann.
Es ist ratsam, sich frühzeitig für eine EIgentumswohnung zu entscheiden, da die Finanzierung in der Mitte des Beurfslebens im Normalfall gesichert ist.
Auch der Finanzierungsrahmen kann ausschlaggebend sein. Der Kauf einer neuen Eigentumswohnung ist eine Einkommens- und Kapitalbindung für oftmals zwei bis drei Jahrzehnte. Das kann aus Altersgründen im mittleren Lebensabschnitt oder noch später durchaus schwierig werden.
Für den Darlehensgeber muss die Finanzierung spätestens zum Ende des Erwerbslebens mit dem dazugehörigen Einkommen abgeschlossen sein. Ein Rückwärtsrechnen zeigt recht schnell die Grenze der monatlichen Belastbarkeit auf. Um dennoch den letzten Lebensabschnitt in den eigenen vier Wänden verbringen zu können, muss der Kaufpreis gesenkt werden.
Das bedeutet den Kauf einer Bestandswohnung, also einer Eigentumswohnung aus zweiter oder dritter Hand. Einerseits erspart das Investitionskosten, andererseits wird ein, allerdings überschaubarer und selbstbestimmbarer, Aufwand für Renovierung und Verschönerung erforderlich. Hier ist der Heimwerker mit seinem Knowhow und Arbeitseinsatz gefragt.
Preisvergleich oftmals nur bedingt möglich
Der Käufer einer Eigentumswohnung hat selbst nur einen sehr begrenzten Einfluss auf den Kaufpreis. Der orientiert sich an übergeordneten Kriterien wie an dem Bundesland, an der Region oder der einzelnen Stadt. Eigentumswohnungen sind im ländlichen Bereich eher die Seltenheit, so wie umgekehrt das frei stehende Haus in der Großstadt.
Eine Möglichkeit zum Preisvergleich ist das aktuelle Wertgutachten eines öffentlich bestellten Gutachters. Das unterscheidet sich in seiner Objektivität deutlich von demjenigen, das der Darlehensgeber in Auftrag gibt.
Bei einer Bestandsimmobilie helfen auch Informationen über das persönliche Umfeld des Verkäufers. Will oder muss er verkaufen, was ist der Anlass dafür, und wie sehr ist er um eine möglichst baldige Auszahlung des Kaufpreises verlegen.
Auch die Unterstützung eines ortsansässigen Maklers kann hilfreich sein. Er ist über den Immobilienmarkt informiert und verhandlungserfahren. Was für den Käufer der Eigentumswohnung ein, im Leben einmaliger, Vorgang ist, gehört zum täglichen Job des Maklers.
Der arbeitet erfolgsbezogen auf Provisionsbasis. Nur dann, wenn es zum Kaufvertrag kommt, kann er anschließend seine Courtage in Rechnung stellen. Vergleichbar wichtig wie ein Preisvergleich ist eine klare Preisvorstellung anhand von objektiven Informationen über den örtlichen Immobilienmarkt.
Neubau-ETW für die junge Familie
Die ETW ist im Laufe eines normalen Berufsleben nach wenigen Jahrzehnten abbezahlt und kann ein kleines Vermögen innerhalb der Familie darstellen, das weitervererbt wird.
Mit der Schaffung von Wohnraumeigentum ist auch das Ziel verbunden, dass darin mehr als eine Generation wohnen und leben soll. Die Eigentumswohnung muss dafür geeignet, sprich dementsprechend neu sein. Für eine junge Familie bietet es sich an, eine neue ETW als Erstbezug zu kaufen.Hier darf nicht an einem Euro oder an einem Quadratmeter gespart werden.
Ausstattung und Einrichtung sollten für die kommenden Jahrzehnte ausreichend gut sein. Heizung, Dämmung, Energieversorgung und Kommunikationstechnik müssen zukunftsorientiert sein, sodass die nächste Generation ebenso gut versorgt und ausgestattet ist. All das bietet eine Bestandswohnung kaum, und je nach Baujahr kann sie es gar nicht mehr bieten. Nicht alles, was angeboten wird und machbar ist, kann nachgerüstet werden.
Studentenleben in der eigenen Eigentumswohnung durchaus denkbar
Es ist weniger eine Frage des Geldes als vielmehr des Ideenreichtums. Für eine Familie mit mehreren Kindern, die nacheinander oder auch zeitgleich studieren, kann der Kauf einer ETW als preisgünstige Bestandswohnung mehr als eine Alternative zu ein oder zwei „Studentenapartments“ sein.
Eine Unterkunft für die Studenten kostet immer Geld. Wenn temporär eine Eigennutzung entfällt, dann kann diese Eigentumswohnung für ein oder auch mehr Semester vermietet werden. Hier ist die günstige Lage am Studienort und zur Universität beziehungsweise Hochschule hin ausschlaggebend.
Über einen längeren Leerstand braucht sich der ETW-Eigentümer keine Gedanken zu machen. Die Unkosten für eine Bestandswohnung mit mehreren Voreigentümern werden sich garantiert mit den Mieteinnahmen rechnen. Familienintern ist es eine Umverteilung der Kostenart Miete für die Studentenwohnung hin zur Bezahlung der Studenten-ETW.
Eigentumswohnung in exponierter Stadtlage
Je älter die Bestandswohnung ist, umso attraktiver kann die Wohnlage sein. Sanierte und moderne ETW befinden sich vielfach in mehrgeschossigen Häuserzeilen aus vergangenen Jahrzehnten. Sie liegen in ruhigen Nebenstraßen und trotzdem sehr stadtnah. Infrastruktur und Wohngebiet sind oftmals im Gleichschritt miteinander gewachsen.
In derart bevorzugten Wohngegenden wird ein spürbarer Aufschlag für die ETW verlangt. Aus ehemals sehr großen Wohnungen werden im Zuge von Restaurierung und Modernisierung mehrere kleinere ETW zu einer Größe zwischen sechzig und achtzig Quadratmetern.
Dadurch wird der Kaufpreis moderat und für Singles interessant. Allerdings müssen sie auf die gewohnte Tiefgarage mit Fahrstuhlzugang zu ihrer ETW verzichten und mit einem Laternenparkplatz für ihren Pkw vorlieb nehmen. Dieses Manko wird durch den Lifestyle jedoch mehr als ausgeglichen.
In einem Jugendstilhaus aus dem vergangenen Jahrhundert zu wohnen, ohne auf die heutige Technik verzichten zu müssen, ist ein besonderes Erlebnis. Solche Bestands-ETW wechseln erfahrungsgemäß recht häufig den Besitzer, was eher mit einer Wertsteigerung als mit einer Wertminderung verbunden ist.
Vor diesem Hintergrund gilt auch hier der Grundsatz, sich besser noch heute als erst morgen für eine Eigentumswohnung zu entscheiden.