Eine Eigentumswohnung ist für ihre Besitzer entweder eine Kapitalanlage, oder selbst genutzter Wohnraum. In einer vermieteten Wohnung ist der Mieter selbst verantwortlich für sein Inventar und Sie müssen sich darum nicht kümmern. Wenn Sie Ihre Eigentumswohnung aber selbst nutzen, ist es ratsam, eine Hausratversicherung abzuschließen.
Die Leistungen einer Hausratversicherung
Die Hausratversicherung zeichnet sich dadurch aus, dass sie das Inventar des Wohnungsinhabers gegen vielerlei Risiken absichert. Bei allen Einbrüchen werden wertvolle Gegenstände entwendet. Häufig aber werden auch die Wohnungstüren oder Schlösser zerstört. Vandalismus kommt ebenfalls häufig vor. Die Hausratversicherung ersetzt den entstandenen Schaden.
Sie kommt außerdem für die Neubeschaffung der entwendeten Gegenstände auf. Gleiches gilt für Schäden, die durch Brand, Explosionen, Blitzschlag oder Leitungswasser entstehen: Auch das sind Risiken, die mit einer Hausratversicherung abgedeckt sind. Kurzum, die Hausratversicherung ist für Schäden am Wohnobjekt selbst und auch für das Inventar zuständig.
Zusätzliche Leistungen
Eine gute Hausratversicherung berücksichtigt die individuellen Gegebenheiten des Versicherungsnehmers. So können Sie Ihre Fahrräder mitversichern lassen, sofern Sie solche besitzen. Ebenso ist es möglich, optional eine Glasversicherung mit einzuschließen.
Versicherungsnehmer sollten wissen, dass die neuen und modernen Tarife von Hausratversicherungen auch Diebstähle außerhalb des Haushalts berücksichtigen: Wird Ihnen in der Stadt die Handtasche gestohlen, so kommt die Hausratversicherung für die dadurch entstandenen Schäden auf.
Da hier meist auch wichtige persönliche Papiere wie Führerscheine und Ausweise betroffen sind, ist das durchaus interessant für Versicherungsnehmer.
Worauf Sie achten sollten?
Eine Hausratversicherung abzuschließen, scheint auf den ersten Blick relativ einfach. Die meisten Vergleichsrechner im Internet errechnen Ihnen Vergleichstarife anhand der von Ihnen eingegebenen Quadratmeterzahl. Statistische Werte liegen den dadurch ermittelten Versicherungssummen zugrunde und nach diesen errechnet sich die Versicherungsprämie.
Doch genau das ist der Punkt, an dem man gut aufpassen muss, denn diese Werte müssen nicht stimmen. Die Größe einer Wohnung sagt nichts aus über die tatsächlichen Werte von Mobiliar und anderen, wertvollen Einrichtungsgegenständen oder gar Sammlungen.
Versicherungssumme
- sollte dem tatsächlichen Wert entsprechen
- ist nicht durch die Wohnungsgröße allein zu bestimmen
- Überversicherung ist ebenfalls nachteilig
- Abzug von Überschüssen
Versicherungsnehmer sollten also gut aufpassen, denn der Wert der Versicherungssumme entspricht der Summe, die im Schadensfall ausgezahlt wird. Bei kleinerem Wohnraum besteht die Gefahr der Unterversicherung. In diesem Fall ist möglicherweise der finanzielle Schaden höher als die Summe, die dem Versicherungsnehmer ausgezahlt wird.
Bei großem Wohnraum kann die Gefahr der Überversicherung bestehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Versicherungsnehmer die höhere Summe ausbezahlt bekommt. Im Gegenteil, war die Einrichtung weniger wert, wird im Schadensfall häufig wegen Überversicherung eine nicht unerhebliche Summe abgezogen. Wichtig ist, dass ein realistischer Wert des gesamten Inventars geschätzt und darauf basierend die entsprechende Versicherungssumme gewählt wird.
Wichtig bei wertvollen Gegenständen und teurem Schmuck
Die wertvollen Pelzmäntel, die Kunstgegenstände, die teuren Schmuckstücke aus Großmutters Nachlass – all das sind Vermögenswerte, die in der Versicherungssumme berücksichtigt werden müssen. Doch nicht nur das: Es genügt nicht, wenn im Schadensfall angegeben wird, dass die wertvolle Goldbrosche durch den Einbruch verschwunden ist.
Es ist ratsam, bei wertvollen Gegenständen wie teurem Schmuck, Sammlungen etc. ein Foto zu machen und es bei der Versicherungsgesellschaft zu hinterlegen. Davon bekommen Sie das gute Stück nicht wieder zurück, Sie können aber beweisen, dass es sich in Ihrem Eigentum befand. Viele Gesellschaften kommen nur dann für den Schaden auf, wenn es eindeutige Beweise für die Existenz der Wertgegenstände gibt.
Wann zahlt die Hausratversicherung nicht?
Die Hausratversicherung zahlt nicht, wenn der Eigentümer der Wohnung den Schaden selbst verursacht oder zumindest durch grobe Fahrlässigkeit selbst verschuldet hat. Lassen Sie also Ihre Wohnungstür offenstehen und verlassen das Haus, müssen Sie damit rechnen, dass Diebe eindringen und Sie bestehlen.
In diesem Fall kommt die Hausratversicherung nicht für entstandene Schäden auf. Gleiches gilt für offene Fenster: Dringen Diebe in Ihre Wohnung ein, gibt es in diesem Fall nicht einmal Einbruchsspuren. Schwierig sind auch Schadensfälle, in denen Sie bestohlen werden, ohne dass ein Einbruch begangen wurde.
Es kommt immer wieder vor, dass sich Diebe mit fadenscheinigen Ausreden Zugang bei gutgläubigen Menschen zu deren Wohnungen verschaffen. Für derartige Schadensfälle kommt die Hausratversicherung auch nicht auf. Grundsätzlich ist auch zu beachten, welche Versicherung vorrangig ist.
So kann es durchaus vorkommen, dass bei einem Wasserschaden die Gebäudeversicherung aufkommen muss und die Hausratversicherung damit nicht haftbar gemacht werden kann. Gleiches gilt für Schäden durch Feuer oder Explosion: Die Gesellschaften prüfen in solchen Fällen, welche Versicherung vorrangig für den Schaden zuständig ist.
Die Prämienhöhe
Die Höhe der Versicherungsprämie ist, wie bereits erwähnt, immer abhängig von der gewählten Versicherungssumme. Grundsätzlich aber unterscheiden sich die Gesellschaften auch in ihren umfangreichen Angeboten und den damit verbundenen Preisen. Eine Hausratversicherung wird meist jährlich bezahlt.
Die Prämienhöhe für eine Wohnung mit einer Grundfläche von 100 Quadratmetern bewegt sich zwischen 45 und 150 Euro jährlich. Hier ist allerdings nur der statistische Wert des Inventars berücksichtigt und nicht der tatsächliche Wert, sprich: Die tatsächlich benötigte Versicherungssumme. Grundsätzlich hängt die Höhe der Prämie auch von Ihrem Wohnort ab.
Es gibt Gegenden, die statistisch betrachtet zahlreiche Einbrüche zu verzeichnen haben. Dort kostet die Hausratversicherung vielleicht etwas mehr als in Gegenden, die statistisch betrachtet, eher verschont bleiben von Einbrüchen oder anderen Schäden.
Alt vs. Jung
- ältere Versicherungsnehmer gelten als reicher, aber auch vorsichtiger
- jüngere Versicherungsnehmer sind eher weniger vorsichtig, aber auch nicht so vermögend
Auch das Alter des Versicherungsnehmers spielt bei manchen Gesellschaften eine Rolle in der Berechnung der Prämienhöhe: Durch die Versicherungsstatistiken liegt die Vermutung für die Gesellschaften nahe, dass sehr junge Menschen manchmal etwas unvorsichtig sind. Ältere Menschen hingegen treffen in der Regel umfangreiche Vorsichtsmaßnahmen.
Andererseits rechnet man auch eher bei älteren Menschen mit Vermögen und wertvollen Gegenständen, während sehr junge Menschen meist noch keine besonders teure Einrichtung besitzen. Es empfiehlt sich also für Menschen aller Altersstufen und aller Vermögensstände, einen sehr genauen Vergleich des Preis-Leistungs-Verhältnisses durchzuführen, bevor die Entscheidung für eine Hausratversicherung getroffen wird.