Wasseranschluss im Keller: Was muss beachtet werden?

Ein Leben ohne fließend Wasser ist kaum vorstellbar. Daher gehören die Wasseranschlüsse und insbesondere die Hausanschlusseinführung zu den entscheidenden Themen, mit denen sich jeder Hausbesitzer oder Häuslebauer zwangsläufig auseinandersetzen muss.

Um Probleme und umfangreiche Baumaßnahmen zu vermeiden, empfiehlt es sich grundlegend, rechtzeitig mit der Planung zu beginnen. Dies ist auch bei Häusern mit Kellern der Fall. Die Wanddurchführung, die für die Wasserversorgung erforderlich ist, kann beispielsweise bereits beim Kellerbetonieren oder auch bei der Umsetzung der Bodenplatte geplant werden.

Bei der Installation der Wasseranschlüsse und der Hauseinführung gilt es, grundlegend auf die Richtlinien der Wasserversorger zu achten. Hier kann es erhebliche Unterschiede geben. Darüber hinaus ist es ratsam, einen Fachmann zu beauftragen, wenn selbst keine umfangreichen Erfahrungen vorhanden sind.

Unterlaufen Hausbesitzern beim Wasseranschluss Fehler, können diese die komplette Wasserversorgung im Haus ins Wanken bringen.

Die Kellereinführung ins Haus kann beispielsweise durch den Einsatz von einbetonierten Rohren gestemmt werden. Wird die Einführung nicht von Anfang an berücksichtigt, ist es auch möglich, nachträgliche Bohrungen vorzunehmen.

Werden die benötigten Bohrungen nachträglich vorgenommen, muss bei Betonkellern außerdem auf einen schützenden Innenanstrich geachtet werden. Durch einen solchen Innenanstrich wird sichergestellt, dass auch bei einer freigelegten Armierung ausreichend Wasserdichtigkeit und Korrosionsschutz gegeben sind.

KellerWasserSchwarzWeiss

Unterschied zwischen schwarzer Wanne und weißer Wanne

Entscheidend für den Wasseranschluss ist grundlegend auch die Bauart des Kellers. Hier wird zwischen zwei Ausführungen unterschieden. Zum einen handelt es sich um den Keller mit weißer und schwarzer Wanne.

Von einer weißen Wanne ist immer dann die Rede, wenn ein wasserundurchlässiges Bauwerk eingesetzt wird. Für die Herstellung der Außenwände und Bodenplatte greifen die Unternehmen meist auf Beton zurück, der wasserundurchlässig ist.

Der Mehraufwand einer Weißen Wanne zahlt sich vielfach aus.

Wird ein Keller aus einer weißen Wanne errichtet, entsteht für die Hausbesitzer der Vorteil, dass an dieser Stelle weder eine zusätzliche Abdichtungsschicht noch Drainagen erforderlich sind. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass selbst Decken zur weißen Wanne gezählt werden. Dies ist dann der Fall, wenn durch sie das Bauwerk nach außen hin begrenzt wird.

Bei den eben aufgeführten Bauteilen handelt es sich immer um abdichtende und tragende Elemente. Die weiße Wanne bietet gegenüber der schwarzen Wanne sowohl bei der Kosten- als auch bei der Termingestaltung erhebliche Vorteile. Allerdings ist der Aufwand entsprechend hoch, wenn die Planung und eben nun einmal auch die Ausführung fachgerecht erfolgen sollen.

Von einer schwarzen Wanne ist dagegen immer dann die Rede, wenn es sich um eine Bauwerkabdichtung handelt, die aus Bitumendickbeschichtung und Kunststoffbahnen hergestellt wird. Meist werden diese Abdichtungen an den Gebäudeaußenseiten vorgenommen. Handelt es sich beispielsweise um Wände, haben diese nur sehr selten einen direkten Kontakt zum Boden.

Für den Wasseranschluss im Keller ist es ausschlaggebend, ob es sich um eine weiße oder schwarze Wanne handelt. In beiden Fällen sollten Häuslebauer und Hausbesitzer das Gespräch mit dem Versorger suchen, um die erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen genau zu besprechen.

Wichtige Fakten zum Wasseranschluss

Im Normalfall sind sämtliche Eckpunkte beim Wasseranschluss genormt. So muss der Rohrinnendurchmesser bei einem Einfamilienhaus beispielsweise 1 1/4 Zoll groß sein. Der Rohrinnendurchmesser hängt im Wesentlichen vom individuellen Wasserbedarf ab. Daher sollte die genaue Größe gerade bei einem Mehrfamilienhaus oder auch bei einer Großfamilie mit dem jeweiligen Bauplaner besprochen werden.

Nur wenn die Rohre genügend Durchmesser bieten, wird beispielsweise der Wasserdruck ausreichend sein. So sind in Arztpraxen häufig andere Rohrinnendurchmesser erforderlich. Damit die Planung in ausreichendem Umfang erfolgen kann, ist es besonders wichtig, dass dem Planer der Spitzenverbrauch rechtzeitig mitgeteilt wird.

Wenn es um Einbau der Rohe un die Auswahl des korrekten Materials geht, empfiehlt sich dringend das Gespräch mit einem Fachmann.

Unerlässlich bei jedem Wasseranschluss im Keller ist ein sogenanntes Schutzrohr. Dieses wird mit einem Durchmesser von 100 oder 800 mm verarbeitet. Als Schutzrohre werden sehr unterschiedliche Ausführungen verbaut. Wichtig ist, dass sich das Schutzrohr für den Einsatz eignet.

Empfehlenswert sind zudem Modelle, die außen aufgeraut sind. Hierbei handelt es sich nicht um eine bindende Anforderung. Normalerweise können Hausbesitzer auch ausschließlich auf ein handelsübliches KG-Rohr zurückgreifen. Doch auch hier sollte zumindest auf Ausführungen zurückgegriffen werden, die außen aufgeraut sind. Dadurch haben sie einen besseren Halt.

Die Rohre müssen im Außenbereich so verlegt werden, dass sie mindestens ein Meter unter jenem Geländeniveau liegen, das später erwartet wird. Auch hierbei handelt es sich um einen wichtigen Punkt. Entscheidend sind immer auch die Abstände. Ausgehend von der Rohrmitte sollten Sie zu Wänden, Decke und Boden einen Mindestabstand von 12 cm einhalten.

KellerWasserAnschluss

Wasseranschluss bei Häusern ohne Keller

Aufgrund der hohen Baukosten verzichten immer mehr Häuslebauer auf einen Keller. Grundlegend müssen sie sich aber auch dann mit dem Wasseranschluss auseinandersetzen. In diesem Fall ist die Bodenplatte entscheidend. Für die Einführung des Wasseranschlusses in die Bodenplatte ist es ratsam, dass ein Schutzrohr verwendet wird. Dieses sollte bereits beim Betonieren der Bodenplatte montiert werden.

Die wohl preiswerteste Lösung sind an dieser Stelle KG Rohre ND 100. Selbstverständlich können Hausbesitzer auch auf flexible Schutzrohre zurückgreifen. Wird ein KG Rohr verwendet, gilt es zu beachten, dass Bögen mit maximal 15 Grad eingesetzt werden.

Wird auf andere Bögen zurückgegriffen, kann das System schließlich nicht in das Anschlussrohr eingeführt werden. Der Rohrinnendurchmesser beträgt auch in diesem Fall 1 ¼ Zoll.

Bei vielen Versorgern ist es außerdem möglich, die sogenannte Mehrsparteneinführung zu nutzen. Viele Unternehmen nutzen diese allerdings aus Gewährleistungsgründen nicht. Der Grund hierfür sind die unterschiedlichen Versorger, mit denen beim Hausbau gearbeitet wird.

Werden Mehrsparteneinführungen verwendet, gilt es darauf zu achten, dass eine DVGW-Zulassung vorhanden ist. Zudem müssen im Voraus alle Vorhaben mit den Versorgern abgesprochen werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Stärke der Leitungen.