Nachteile einer Fußbodenheizung

Kann eine Fußbodenheizung trotz ihrer Nachteile punkten?

Bevor Sie in Ihrem Eigenheim oder Firma eine neue Heizung einbauen wollen, stellen Sie mit durchdachter Planung die Weichen über zukünftige Effizienz, Anlagensicherheit und Komfort. Gehen Sie dabei mit Bedacht vor, denn die Möglichkeiten sind äußerst vielfältig.

Schneidern Sie Ihre Heizungsanlage „nach Maß“ und passen Sie sie individuell an Ihr Gebäude, aber auch an Ihre Ansprüche an. Wichtig ist einerseits die Wahl des geeigneten Heizmediums. Mit Gas und Heizöl, regenerativen Energieträgern und innovativen Techniken stehen Ihnen mehrere Varianten zur Auswahl.

Ein nicht zu unterschätzendes Kriterium ist andererseits die Wahl der Heiztechnik hinsichtlich der Wärmespender. Konservative Heizkörper und Radiatoren, Badheizkörper und Fußbodenheizungen sind von jeweiligen Vor- und Nachteilen geprägt. Nachfolgend erfahren Sie mehr über die Nachteile von Fußbodenheizungen.

FußbodenheizungNachteileWasserschaden

Ein Wasserschaden führt zu längerer Unbenutzbarkeit

Eine wassergeführte Fußbodenheizung besteht aus Rohrschlangen, die in einem strukturierten Isolierbett in Form von extrudierten Hartschaumplatten verlegt werden. Als Rohrmaterial kommt fast ausschließlich Kunststoff zur Anwendung, dessen Verbindungsstellen mit Pressverbindungen dauerhaft dicht hergestellt werden.

Dennoch können in Ausnahmefällen solche Verbindungsmuffen brechen oder das Rohr wurde beim Zuschnitt unsachgemäß angeritzt und platzt. Die Folge sind Wasserschäden im Estrichfußboden, die erst nach längerer Zeit bemerkt werden. In Obergeschossen werden diese zuerst in Form von Durchfeuchtungen an den darunter liegenden Geschossdecken sichtbar.

Eine regelmäßige Überprüfung der Anlage kann durch sachgemäße Wartung eine böse Überraschung verhindern.

Im Erdgeschoss nicht unterkellerter Gebäude hingegen breitet sich das ausströmende Wasser unbemerkt aus. Der Schaden wird erst erkennbar, wenn die Heizungsanlage durch den Wassermangel in den Störungsmodus schaltet. Der Aufwand der Störungsbeseitigung ist immens.

Fast immer muss der komplette Fußboden mit seiner Deckschicht, dem Estrichbelag und der Wärmedämmschicht aufgenommen und erneuert werden. Dies verursacht erhebliche Kosten. Die Heizungsanlage ist mindestens vier Wochen lang nicht nutzbar, bis der neue Heizestrich trockengeheizt ist. Selbstverständlich können Sie in diesem Zeitraum auch die betroffenen Räume nicht nutzen.

Wärme an den Füßen, aber Staub und leidende Pflanzen

Kein anderer Heizkörper wirbelt soviel Staub auf wie eine Fußbodenheizung. Konventionelle Heizkörper saugen den Luftstrom an und verbreiten zwar ebenfalls Staubpartikel durch ihre aufsteigende Strahlungswärme. Eine Fußbodenheizung jedoch wirkt vollflächig über den gesamten Fußboden.

Bei offenen Bereichen können Sie den Staubbefall zwar mit kontinuierlichem Staubsaugen und Wischen eingrenzen. Unter Möbeln und Dekorationen allerdings ist dieser Aufwand kaum machbar und jede Staubbildung wird durch die Heizwärme an den Raum abgegeben. Pflanzen leiden besonders unter diesen „warmen Füßen“.

Jede Pflanze erhält ihre Licht- und Wärmezufuhr naturgemäß von oben oder zumindest von den Seiten. Die Heizwärme einer Fußbodenheizung allerdings lässt das Gießwasser im Wurzelballen sehr schnell verdunsten und die Pflanzen stehen trocken.

Bei dieser Verdunstung werden Bestandteile der Düngergaben in Form von eventuellen Schadstoffen und schlechten Gerüchen an den Raum abgegeben. Wenn Sie sich für eine Fußbodenheizung entscheiden, sollten Sie deshalb generell auf Pflanzkübel verzichten, die Sie direkt auf dem Fußboden positionieren würden.

Langsame Erwärmung erfordert eine durchdachte Regelung

Eine Fußbodenheizung arbeitet im Niedrigtemperaturbereich, damit ihre Deckschicht nicht überhitzt wird. Bereits durch diese Tatsache dauert der Aufheizprozess wesentlich länger als bei Heizkörpern im Hochtemperaturbetrieb. Die Fußbodenheizung befindet sich aber auch mindestens zehn Zentimeter unter dem Deckbelag.

Bevor sie ihre Wärme fühlbar angeben kann, muss sie diese Schicht ebenfalls erwärmen und dies kann ein bis zwei Tage erfordern. Wenn Sie während der Heizperiode über längere Zeit abwesend sind, müssen Sie deshalb immer ein zwar abgesenktes aber dennoch wirksames Heizlevel aufrechterhalten.

Je nach Nutzung, sollte frühzeitig angeheizt werden, da im Niedrigtemperaturbetrieb eine Erwärmung länger dauern kann.

Eine Frostschutzeinstellung ist dafür zu niedrig und die eingestellte Absenktemperatur verursacht höhere Heizkosten, obwohl Sie nicht anwesend sind. Zusätzlich benötigt die Fußbodenheizung durch ihren Niedrigtemperaturbetrieb länger, um ausgekühlte Wände wieder zu erwärmen.

Konventionelle Heizkörper haben in dieser Zeit die umliegenden Wände durch ihre Strahlungswärme längst aufgeheizt.

Fazit: Eine Fußbodenheizung können Sie während der Heizperiode fast nie herunterfahren. Ihre Trägheit ist viel zu hoch und Sie erreichen erst nach mehreren Tagen der Wiederaufheizung einen angenehmen Wohnkomfort.

Mit einer Fußbodenheizung beheizen Sie auch die Einrichtungsgegenstände

Eine Fußbodenheizung im Bad kann zielgerichtet alle Barfußbereiche beheizen. Dann haben Sie mit deren Installation einen hohen Nutzeffekt erzielt. Wohn- und Schlafbereiche hingegen verändern sich. Wo heute noch die Sitzecke mit angenehmer Fußwärme ihren Platz gefunden hatte, kann morgen schon eine Schrankwand stehen.

Deshalb können Sie in diesen Räumen eine Fußbodenheizung nur vollflächig verlegen, wenn Sie durch eine veränderte Möblierung nicht plötzlich unter kalten Füßen leiden möchten. An jeder Stelle unter Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen erreicht die Fußbodenheizung aber erst ihren Effekt, wenn sie auch deren Oberflächen erwärmt hat. Dies erfordert Heizkosten, die Ihr Haushaltsbudget unnötig belasten.

FußbodenheizungNachteileNutzung

Einmal installiert sind Veränderungen kaum möglich

Selbstverständlich werden Sie eine Fußbodenheizung an das Volumen des jeweiligen Raumes und dessen Temperaturbedarf anpassen. Nur so verhindern Sie erhöhte Heizkosten. Ihre Gebäudehülle birgt jedoch ein nicht zu unterschätzendes Risiko der Fehlkalkulation.

Stellen Sie später fest, dass Sie die gewünschte Raumtemperatur nicht erreichen, helfen nur kostspielige Energieschleudern in Form von Elektro-Direktheizern. Die Ursachen finden Sie meist in Form von Kältebrücken im Mauerwerk oder bei undichten Fenstern.

Aber auch stark frequentierte Räume mit oft offen stehenden Türen erhöhen den Heizbedarf, der mit einer angepassten Fußbodenheizung nicht zur Verfügung steht. Vorhandene konventionelle Heizkörper können Sie gegen solche mit einer größeren Heizfläche austauschen. Eine Fußbodenheizung hingegen ist unveränderbar.

Nicht jeder Deckbelag ist für eine Fußbodenheizung geeignet

Mit Fliesen und textilen Belägen stehen Ihnen reichhaltige Möglichkeiten der Raumgestaltung zur Verfügung. Wenn Sie sich für Laminat, Parkett oder Kork entscheiden, hält der Fachhandel speziell für Fußbodenheizungen geeignete Produkte bereit.

Für einen herkömmlichen Holzdielenbelag im rustikalen Wohnambiente allerdings bedeutet eine Fußbodenheizung Stress. Das Holz trocknet stark aus, wird rissig und bildet hässliche Fugen. Errichten Sie eine Fußbodenheizung deshalb immer nur in Verbindung mit dem dafür geeigneten Deckbelag.