Kachelofen: Perfektes Heizen mit der richtigen Leistung

Als energiesparende Alternative zu einer Zentralheizung bieten moderne Kachelöfen eine zuverlässige Wärmeleistung für jede Raumgröße. Die Wärmeleistung eines Kachelofens hängt von vielen Faktoren wie etwa der Konstruktion des Ofens und dem Umfang des Raumes ab.

Beachtet werden muss, wie man die Heizleistung in kW korrekt berechnet und welche Zusatzdaten miteinbezogen werden müssen, um eine optimale Raumerwärmung zu gewährleisten.

Für ein angenehm temperiertes Raumklima, das reizarm und zugleich energieeffizient ist, bietet ein Kachelofen die optimale Lösung. Der natürliche Ofen verfügt über eine hohe Speicherfähigkeit und kann die Wärme über einen langen Zeitraum gleichmäßig in den Raum abgeben. Kachelöfen sind in drei verschiedenen Grundvarianten erhältlich, die mit unterschiedlichen Systemen ihre Wärmeleistung erbringen.

KachelofenLeistungVariablen

Grundofen: Strahlungswärme, die lange anhält

Ein Grundofen kann je nach Bauart unterschiedliche Mengen an Brennmaterial in sich aufnehmen. Als leichte, mittlere oder schwere Variante erhältlich erzeugt er ausschließlich Strahlungswärme. Als Brennstoff darf bei einem Grundofen nur Holz verwendet werden, das innerhalb eines bestimmten Zeitraums verbrennt.

Beim Abbrennen wird die Wärme im Schamottstein, der neben der Brennkammer nachgeschalteten Heizzüge, gespeichert und an die Oberfläche des Ofens weitergegeben. Bis zu 24 Stunden kann ein Grundofen seine Wärme abgeben, ohne dass weiteres Holz nachgelegt werden muss.

Der Wärmebedarf eines Raumes, der in der Größeneinheit kW berechnet wird, ist bei einem Grundofen unter anderem abhängig von folgenden Variablen:

  • Wie ist der Grundofen konstruiert und welche Größe hat er?
  • Welchen stündlichen Wärmebedarf benötigt der Nutzer?
  • Welchen Wärmebedarf benötigt der Raum?
  • Wie hoch ist die Außentemperatur?
  • Wie viele Quadratmeter beträgt die gesamte Wohnfläche?
  • Welche Haustyp liegt vor und wie alt ist der Bau?
  • Mit welchem Heizsystem ist das Haus ausgestattet?

Beispiel: Um bei einer Außentemperatur von -15 Grad Celsius eine Raumwärme von 20 Grad Celsius bei einem räumlichen Wärmebedarf von 3 kW zu erreichen, müssen stündlich 3 kWh zugeführt werden. Das bedeutet, dass der Grundofen für 24 Stunden die dreifache Menge, also 72 kWh benötigt, um diese Temperatur zu halten.

72 kWh entsprechen rund 20 Kilogramm von trockenem Scheitholz in einem Ofen mit dem Wirkungsgrad von etwa 85 Prozent.

Warmluft-Kachelofen: starke Heizkraft für mehrere Räume

Ähnlich wie bei einer Konvektionsheizung erwärmt ein Warmluft-Kachelofen die kühle Raumluft durch seinen Brennvorgang über die heißen Eisenteile im Inneren des Ofens. Durch seine Umluftöffnungen im unteren Teil des Ofens strömt kalte Luft nach innen. Dort erwärmt sie an einem Heizeinsatz und steigt innerhalb der Kachelschale nach oben.

Brennstoffe

  • Holz
  • Gas
  • Kohle
  • Braunkohle

Im oberen Teil erhitzt sie die Kacheln, die wiederum ihre Strahlungswärme gleichmäßig an den Raum abgeben. Über ein flexibles Lüftungsgitter kann die erwärmte Luft wahlweise in den Aufstellungsraum oder an angrenzende Räume weitergegeben werden. Die Wärmeabgabe eines Warmluft-Kachelofens erfolgt zu 70 Prozent über Konvektionswärme und zu 30 Prozent über Strahlungswärme.

Als Brennstoff kann Holz, Gas, Kohle oder Braunkohle verwendet werden. Der Wärmebedarf berechnet sich auch hier unter anderem aus der zu beheizenden Wohnfläche und dem individuellen Temperaturwunsch des jeweiligen Nutzers. Außerdem hängt der richtige Wert auch von der Art des Hauses ab: Ein klassischer Altbau benötigt zum Beispiel eine andere Beheizung als ein Passiv- oder Niedrig-Energiehaus.

KachelofenLeistungKombi

Kombi-Kachelofen: flexibler Wärmespender

Ein Kombi-Kachelofen vereint die Vorteile eines Grundofens mit denen eines Warmluft-Kachelofens. Diese Bauform ergänzt den klassischen Strahlungsofen mit gemauerten, an der Ofenwand entlanglaufenden Zügen und einer Konvektionsvorrichtung mit Heizeinsatz.

Der Trend geht zu kombinierten Heizungssystemen, das spart durch optimales Heizen nicht nur Geld, sondern ist auch sicherer.

Einen besonderen Pluspunkt bietet hier der austauschbare Heizeinsatz, der je nach Vorliebe als Brennmaterial Holz, Pellets, Briketts, Gas oder Öl zulässt. Ein weiterer Vorteil liegt in der raumluftunabhängigen Verbrennungstechnik.

Ein Kombi-Kachelofen kann schon nach einer Anwärmzeit von circa 20 Minuten seine Wärme abgeben und die warme Luft bis zu 12 Stunden speichern. Damit bietet er eine besonders hohe Wärmespeicherfähigkeit und erzeugt eine rund 60-prozentige Strahlungswärme über einen langen Zeitraum.

Ein Kombi-Kachelofen bietet im Durchschnitt eine Heizleistung von 3 bis 10 kW. Das heißt zum Beispiel, dass über eine Speicherzeit von 8 bis 12 Stunden zwischen 8 und 20 Kilogramm Holz ausreicht, um eine ausgewogene Raumwärme zu schaffen.

Für den fachgerechten Einbau eines Kachelofens sollte in jedem Fall ein Kaminbauer oder auch ein Schornsteinfeger zurate gezogen werden. Sie kennen die konkreten Berechnungsformeln und können im Einzelnen die passende Empfehlung für einen geeigneten Kachelofen geben. Im Netz finden sich zu verschiedenen Problemfällen ausführliche Fallbeispiele und Erklärungen.