Ratgeber „Finanzierung“ auf Wohnung.com
Der Schritt zum eigenen Heim, sei es ein Haus oder aber der Erwerb einer Eigentumswohnung muss wohl überlegt sein. Sofern der Bauherr oder Käufer nicht über die notwendige Liquidität verfügt, um den Preis dafür sofort zu bezahlen, stellt sich die wichtige Frage nach der Finanzierung.
Bausparverträge und Darlehen als beliebte Finanzierungsmöglichkeiten
Der Bausparvertrag ist ein äußerst beliebter Weg in Deutschland, um sich einen notwendigen Grundstock von mindestens 10% bis 20% der voraussichtlichen Baukosten anzusparen, um dann mit einem möglichst günstigen Kredit, den Traum von den eigenen vier Wänden wahr werden zu lassen. Laufzeit und Zinsen bzw. die monatliche Beitragshöhe des Sparers sind dabei z. T. stark von den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen und der jeweiligen Bank abhängig.
Soll das Haus dann mit einem Kredit oder einem Darlehen finanziert werden, sind vor allem das Tilgungsdarlehen und das Annuitätendarlehen beliebt. Sofern ein entsprechendes jährliches Einkommen vorhanden ist, bietet sich das Tilgungsdarlehen an, bei dem die finanzielle Belastung anfänglich relativ hoch ist, aber durch das kontinuierliche Schrumpfen der Zinsen von Jahr zu Jahr sinkt.
Einen konstanten und daher oft besser zu stemmenden monatlichen Beitrag weist das Annuitätendarlehen auf. Hierbei bleibt der Beitrag immer auf gleichem Niveau, da die zunehmende Verringerung der Zinsen direkt mit der eigentlichen Restschuld aufgestockt wird. So bestehen vor allem die letzten Raten nur noch aus einem sehr geringen Zinsanteil und einem großen Anteil der direkten Tilgung.
Sonderfall 100% bzw. 110% Finanzierung
Sollte keinerlei Eigenkapital vorhanden sein, besteht sogar die Möglichkeit die kompletten Baukosten als Kredit zu erhalten (100%) und lediglich anfallende Sonderposten wie Grunderwerbssteuer, Makler- und Notarkosten selbst zu tragen. Sollen auch diese Kosten Bestandteil des Kredits sein, spricht man von einer 110%-Finanzierung.
Diese besondere Art der Finanzierung ist jedoch vergleichsweise selten praktikabel, da das Kreditinstitut dieses nur unterstützt, wenn eine regelmäßige Zahlung garantiert werden kann. Also beispielsweise, wenn es sich bei dem Kreditnehmer um einen Beamten handelt, dessen Einkommen gesichert ist oder der Betroffene die Immobilie mit einer Risikolebensversicherung absichert.
KfW-Kredite und Förderung am Bau
Dank des zunehmenden Umweltbewusstseins von Bürgern und Staat erlauben zahlreiche Entscheidungen des Bauherrn das Inanspruchnehmen bestimmter Förderungsmaßnahmen am Bau oder anderer günstiger Kredite, insbesondere durch die KfW, die gleich mehrere verschiedene Modelle anbietet, um individuell eine Finanzierung zu ermöglichen.
Die KfW-Kredite zielen auf bestimmte bauliche und energieeffiziente Baumaßnahmen ab, die durch eine bestimmte Kredithöhe und besonders geringe Zinsen gefördert werden. Energiebewusstes Bauen kann oft teuer sein, rentiert sich aber auf längere Sicht nicht nur finanziell, sondern vor allem für die Umwelt.
Die KfW fördert daher beispielsweise entsprechende Dämmungen am Haus, die Installation von Solaranlagen und die Nutzung effizienter Batteriespeichersysteme. Des Weiteren wird Wohneigentum durch günstige Konditionen gesichert, förderungswürdig sind außerdem Fotovoltaikanlagen, Sanierungen, Umbaukosten und vieles mehr. Eine ausgiebige Beratung mit dem Fachmann des Vertrauens kann sich hierbei außerordentlich lohnen.